Politischer Jahresauftakt der Kolpingjugend Bayern

20.04.2012 | Gleich zu Beginn des Jahres 2012 startete die Kolpingjugend ihre jugendpolitische Gesprächsreihe mit den bayerischen Landtagsfraktionen. Dabei verlieh die Landesleitung zum einen der Forderung der Kolpingjugend Bayern bezüglich der Änderungen im Freistellungsgesetz sowie ihrer Position zum Thema prekäre Arbeitsbedingungen Nachdruck. Zum anderen legte sie den Abgeordneten auch die unbedingte Dringlichkeit einer Erhöhung der finanziellen Mittel für die außerschulische Jugendarbeit dar.
Foto: Beim Gespräch mit den Abgeordneten der Freien Wähler: vlnr: Landespräses Christoph Huber (Kolpingjugend), Dr. Leopold Herz (MdL), Florian Streibl (MdL), Joachim Hanisch (MdL), Landesleiterin Lisi Maier (Kolpingjugend), Thorsten Glauber (MdL), Landesjugendreferentin Stefanie Schulz (Kolpingjugend), Dr. Hans-Jürgen Fahn (MdL), Günther Felbinger (MdL).

Am 24. Januar machte sich die Landesleitung der Kolpingjugend Bayern daher auf den Weg zu Gesprächen mit den jugendpolitischen Sprechern und weiteren Landtagsabgeordneten von SPD und Freien Wählern, um sich über aktuelle Themen der Landtagsfraktionen und der Kolpingjugend Bayern auszutauschen.

Austausch mit der SPD: Arbeitnehmerinteressen Nachdruck verleihen

Zum Gespräch mit dem jugendpolitischen Sprecher der SPD, Dr. Linus Förster stießen der sozialpolitische Sprecher Hans-Ulrich Pfaffmann und Dr. Simone Strohmayr, Bildungspolitikerin und Zuständige für die Kinderkommission dazu. Mit Dr. Linus Förster thematisierte die Landesleitung besonders die Umsetzung der Forderungen aus dem Bericht der Enquetekommission „Jungsein in Bayern“. Die Fortschreibung des Kinder- und Jugendberichts konnte bereits angestoßen werden, das begrüßt die Kolpingjugend sehr. Andere Forderungen daraus wurden trotz vieler Anträge, die Dr. Linus Förster dazu stellte, noch nicht konkret in Angriff genommen.  Der Antrag der SPD-Landtagsfraktion "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - auch beim Freistaat" in dem diese einen Rückgang der Zeitarbeitsbeschäftigung beim Freistaat und eine gerechte Entlohnung dieser Arbeitnehmenden fordert, stieß bei der Kolpingjugend auf offene Ohren. Gemeinsam wurde weitergedacht, wie den oftmals identischen Forderungen der Kolpingjugend Bayern und der BayernSPD im arbeitnehmerpolitischen Bereich mehr Nachdruck verliehen werden kann.

Gespräch mit den Freien Wählern:Zukunft des Ehrenamts im Fokus

Zum Treffen mit dem jugendpolitischen Sprecher der Freien Wähler, Thorsten Glauber, kam eine große Runde Abgeordneter der Freien Wähler hinzu – darunter auch die Kolpingbrüder Joachim Hanisch und Florian Streibl. Neben der Fortschreibung des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung wurden verschiedene Anträge der Freien Wähler zum Bereich Ehrenamt/Bürgerschaftliches Engagement thematisiert, die uns Dr. Hans-Jürgen Fahn vorstellte. Hierbei ging es unter anderem um die Aufnahme von „Bürgerschaftlichem Engagement als Erziehungsziel im Lehrplan“. Lisi Maier, ehrenamtliche Landesleiterin der Kolpingjugend Bayern verwies diesbezüglich darauf, jugendverbandliche Grundsätze wie Freiwilligkeit und Selbstbestimmung nicht zu missachten sondern einzubeziehen.  Der bildungspolitische Sprecher Günther Felbinger bat die Landesleitung zudem um konkrete Einschätzungen zur Kombination von außerschulischer und schulischer Bildung und Ideen zur Umsetzung. Die Landesleitung verwies dazu auf das Positionspapier des BDKJ Bayern „Eine neue Schule für Bayern“: Präses Christoph Huber ergänzte, dass die Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Schule sehr wertvoll sein könne, oft aber im System bedingte Schwierigkeiten im Weg stünden.

Forderung an die CSU: Flexibilisierung des Freistellungsgesetzes 

Auch der jugendpolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Josef Zellmeier, kam zu unserem Gespräch am 02. Februar nicht alleine. Er wurde von den Abgeordneten Petra Dettenhöfer, Mitglied für die CSU in der Kinderkommission, Hans Herold, der im Haushaltsausschuss die CSU in Jugendfragen vertritt und Walther Taubeneder, einem Fachmann der CSU für Bildungsfragen, begleitet.

 

 Das Gespräch bot die Gelegenheit nochmals unsere Argumente für eine Novellierung des Freistellungsgesetzes darzulegen. Besonders ging Simone Schleich, ehrenamtliche Landesleiterin der Kolpingjugend Bayern, auf die Notwendigkeit der Flexibilisierung hinsichtlich Stundenkontingente anstatt ganzer Tage und Ausweitung der Befreiungsgründe ein. „Viele ehrenamtlich Verantwortliche nehmen ihr Recht auf einen solchen Sonderurlaub nicht in Anspruch, da sie sich vor Nachteilen seitens ihres Arbeitgebers fürchten. Anderen wird der Sonderurlaub abgelehnt. Hier spielt die Vorbildfunktion des Freistaats Bayern eine große Rolle“, erklärt Simone Schleich und führt weiter aus: „insbesondere im Öffentlichen Dienst muss die Freistellung zum Zwecke der Jugendarbeit reibungslos und ohne Nachteile für die Betroffenen von statten gehen können.“ Leider konnte der jugendpolitische Sprecher hier noch keine Umsetzungspläne präsentieren.  Erfreut nahm die Landesleitung zur Kenntnis, dass die Fortschreibung des Kinder- und Jugendprogramms im Frühjahr/Frühsommer im Plenum diskutiert werden soll, um es in die Haushaltsdebatte für den nächsten Haushalt einbeziehen zu können.

Die Gespräche mit den jugendpolitischen Sprechern der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und der Landtagsfraktion der FDP finden Ende März statt.

Um den politischen Start ins Jahr abzurunden, nahmen Mitglieder der Landesleitung auch am parlamentarischen Jahresauftakt des BDKJ Bayern, einem Gespräch mit Kultusminster Dr. Spaenle im Rahmen des BDKJ-Landesausschusses sowie dem Dialogforum der CSA (Arbeitnehmer-Union der CSU) teil.