In Bayern haben wir nun endlich auch Sommerferien. Zeit zum Urlaub machen. Viele verreisen oder genießen die Zeit daheim. Einige sparen sich den Urlaub für die Nachsaison oder andere Zeiten auf und gehen ihren Alltagsgeschäften nach. Das hat auch was – ist vielleicht der Weg zur Arbeit entspannter oder der Kommunikationsdruck allenthalben geringer und man kann viele Dinge auf- und abarbeiten. Die Sehnsucht nach ruhigeren Bahnen jedoch überwiegt meist bei allen. Zur Ruhe kommen, um wieder aufnahmebereit, aufmerksam werden zu können, raus aus dem Alltagsgeschäft.
Am kommenden Samstag wird uns im Evangelium ein außergewöhnliches Ereignis geschildert. Die Jünger steigen mit Jesus auf einen hohen Berg. Verortet hat man diese Bergbesteigung seit dem dritten Jahrhundert in Galiläa auf den Tabor. Oben angekommen fallen alle dem Erholungsbedürfnis nachgebend vor Müdigkeit in den Schlaf – und beinah hätten sie die Begegnung Jesu mit Mose und Elija buchstäblich verschlafen. Um den Augenblick festhalten zu können schlägt Petrus Jesus vor drei Hütten zu bauen. Gleichsam den göttlichen Moment „einzuhausen“.
Nein, es kommt anders – nicht Hyperaktivität kann das Erlebte konservieren, sondern der neu gewonnene Blick auf Jesus und seine Botschaft. Taborerlebnisse nennen wir solche Momente. Damit wir diese bemerken braucht es Zeit und manchmal auch den richtigen Ort, ob im Alltag oder am Urlaubsort. Ob am Sandstrand, in den Bergen und vielleicht auch auf „Balkonien“.
Ich wünsche Ihnen viele Momente und viel freie Zeit. Tun Sie, was Ihnen gut tut! Verschlafen wir nicht die göttlichen Momente in unserem Leben, schon gar nicht im Urlaub. Arbeiten wir miteinander am „11. Gebot“, damit es sich nahtlos einbindet in die 10 bekannten Gebote Gottes für die Menschheit. Passt es doch zusätzlich zu diesen Geboten wie die B-Seite der Schallplatte des Lebens.
Evangelium: Lk 9,28b–36
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elíja; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah: Als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.