Jugendwohnen

Jugendwohnen wird zum Herzensprojekt

Jugendpolitische Sprecherin der Freien Wähler Landtagsfraktion informiert sich im Kolpinghaus Augsburg über Jugendwohnen

Nach einem Treffen der Kolpingjugend Bayern mit den Landtagsfraktionen im vergangenen Herbst zu Jugend relevanten Themen, interessierten sich die jugendpolitischen Sprecherin Eva Gottstein und Fraktionsreferentin Verena Eckert von den Freien Wählern für das Kolping-Jugendwohnen. Um dieses Interesse zu festigen und sich selbst einen Eindruck von der Lage machen zu können, besuchte die Abgeordnete des Bayerischen Landtags am 01.02.2016 das Jugendwohnheim im Kolpinghaus Augsburg. Der ehrenamtliche stellv. Kolping-Landesvorsitzender Erwin Fath, die Landesleiterin der Kolpingjugend Theresa Hartmann, die Landesreferentin der Kolpingjugend Magdalena Loy, der Geschäftsführer der Kolping-Stiftung Augsburg Heinrich Lang und der Leiter des Jugendwohnheimes Christian Waschke informierten Eva Gottstein am Beispiel Augsburg über das Kolping-Wohnangebot für Auszubildende an mehreren Standorten in Bayern.

 

Das Augsburger Jugendwohnheim ist ein Zuhause für 214 Jugendliche während der gesamten Ausbildung oder der Blockbeschulung und soll künftig 246 junge Menschen beherbergen. Das Ziel des Jugendwohnens ist nicht nur bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sondern auch durch einen verstärkten pädagogischen Einsatz, den jungen Erwachsenen eine Heimat zu bieten. Sie lernen in Gemeinschaft zu leben, können auf Hilfe in sämtlichen Lebenslagen bauen und so ihre sozialen Kompetenzen stärken. In Wohngruppen, Mehr- und Einzelzimmern leben 16 bis 27 Jährige junge Frauen und Männer zusammen, lernen von- und miteinander und verbringen den Großteil ihrer Freizeit zusammen. Die Arbeit mit jungen Menschen in katholischen Einrichtungen des Jugendwohnens orientiert sich am Ziel der Wertschätzung und Begleitung bei der Sinnfindung der Jungen Menschen.

Die Ausführungen der Mitarbeiter und Ehrenamtlichen betrachtete die Politikerin durchweg positiv und unterstrich in jeder Hinsicht die phantastische Arbeit, die geleistet wurde und wird. Im Besonderen fiel ihr die hohe Eigenverantwortlichkeit und die Vielschichtigkeit der Jugendlichen auf und die ehemalige Realschulleiterin war der Meinung, dass Investitionen für das Jugendwohnen wichtig und notwendig sind.

 

Um einen Einblick in das Leben der Jugendlichen vor Ort zu haben, führte der Leiter des Jugendwohnheimes Waschke die Abgeordnete des Bayerischen Landtags durch die zwei bereits bestehenden Gebäude des Augsburger Jugendwohnheims und zeigte ihr die Baustelle des Ersatzneubaus. Gottstein war von Minute zu Minute begeisterter von der Situation des Jugendwohnens in Augsburg. Sie musste jedoch feststellen, dass Gelder für die Renovierung und Instandhaltung dringend benötigt werden.

 

Das neue Jugendwohnheim der Kolping-Stiftung Augsburg ist im Bau, die Fertigstellung erfolgt im September 2016. Verschiedene Zuschussanträge sind derzeit in Bearbeitung. Das Bistum Augsburg, die Stadt Augsburg und die Bundesagentur für Arbeit stellen finanzielle Mittel zu Verfügung. Diese reichen jedoch noch nicht für die Sanierung des Altbestands und den optimalen Betrieb des Jugendwohnheims aus.

 

Eine finanzielle Hilfe konnte die Politikerin nicht zusichern. Sie sprach sich aber mehr als wohlwollend dafür aus. Für die Abgeordnete ist das Jugendwohnen schnell vom Nischenthema zum Herzensprojekt gewachsen und sie verspricht der Kolping-Stiftung Augsburg, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

 

Der Priester und „Gesellenvater“ Adolph Kolping (1813-1865) gründete ab 1853 von Köln aus überall in Deutschland Gesellenhäuser für Handwerker auf Wanderschaft – die heutigen Kolpinghäuser. Diese Tradition führen die 13 Kolping-Jugendwohnheime in Bayern mit ihren 1.000 Plätzen weiter.

 

Julia Ermisch