BDKJ Bayern

Katholisch. Politisch. Aktiv – Die BDKJ-Landesversammlung!

Roggenburg, 6.-8. Juli 2012. An diesem Wochenende nahmen vier Delegierte der Kolpingjugend Bayern an der Landesversammlung des Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Bayern (BDKJ Bayern) sowie an der Konferenz für Katholische Jugendarbeit in Bayern teil. Wahlen und Anträge machten dieses Wochenende spannend.

 

Kolpingjugend Bayern weiterhin im BDKJ-Landesvorstand vertreten

 

Einstimmig wurde Johannes Merkl, 43, von den Delegierten der Katholischen Jugend(verbands)arbeit zum dritten Mal nach 2006 zum Geistlichen Verbandsleiter des BDKJ Bayern gewählt. Weiter wurde er von der Konferenz für Katholische

Jugendarbeit ebenfalls in seinem Amt als Vorsitzender der Landesstelle bestätigt.

In seiner Wahlrede hebt Johannes Merkl die Bedeutung seiner Arbeit unter dem Motto „Kirchenlust statt Kirchenfrust“ hervor: „Ich möchte weiter daran mitwirken, dass die Jugendlichen aus den Verbänden und Pfarreien selbstbewusst und klar ihre Positionen vertreten können und sich mit ihrer prophetischen Kraft als Teil der Katholischen Kirche für deren Weiterentwicklung und Veränderung einsetzen.“

Er stellt seine Arbeit unter das Motto: „Wir sind politisch, weil wir so katholisch sind und wir sind katholisch, weil wir so politisch sind. An dieser Aussage werde ich weiter festhalten.“

Neben dem Geistlichen Verbandsleiter wurde an diesem Wochenende auch der erweiterte BDKJ-Landesvorstand gewählt. Stefanie Schulz, Landesjugendreferentin der Kolpingjugend Bayern, wurde gemeinsam mit Daniel Köberle (BDKJ Bamberg), Michael Müller (KjG) und Eva Tröster (KSJ/J-GCL) in den Landesvorstand des BDKJ Bayern gewählt. Damit ist dieser nach einer längeren Zeit mit vakanten Posten wieder voll besetzt und bereit voller Energie loszulegen.

 

Katholische Jugendverbände packen an!

 

Nachdem die Landesstelle für Katholische Jugendarbeit in Bayern gezwungen war, die Fachstelle Prävention sexueller Gewalt zu schließen, fasst die BDKJ-Landesversammlung den Beschluss, gemeinsam aktiv zu werden und die notwendigen Maßnahmen zur Prävention selbst zu ergreifen.

„Wir werden das Thema Prävention sexueller Gewalt trotz der jüngsten Rückschläge weiterhin bearbeiten und alles dafür tun, um den Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu gewährleisten“ zeigt sich Claudia Junker-Kübert, BDKJ-Landesvorsitzende, überzeugt.

Die Landesstelle wird Prävention sexueller Gewalt als Querschnittsthema nicht nur in den Freiwilligendiensten verorten, sondern mit regelmäßigen Fortbildungen und Netzwerk- und Vertretungsarbeit auf Landesebene die BDKJ-Mitglieds- und Diözesanverbände in ihrer Arbeit unterstützen. Ebenfalls sollen weitere Arbeitshilfen erstellt werden und in Sondierungsgesprächen mögliche Synergieeffekte mit KooperationspartnerInnen ausgelotet werden. Die BDKJ-Mitglieds- und Diözesanverbände ihrerseits werden geeignete Formen der Vernetzung innerhalb ihrer Strukturen suchen und entwickeln.

Darüberhinaus wird die Qualifizierung und die Aus- und Fortbildung von ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen zum Thema Prävention sexueller Gewalt weiterhin vorangetrieben.

Claudia Junker-Kübert bringt es auf den Punkt: „Uns ist klar, dass die entstandene Lücke durch den Wegfall des Fachreferats nicht in Gänze geschlossen werden kann. Aber wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und krempeln jetzt erst recht die Ärmel hoch.

 

Mehr Partizipation und politische Bildung in Bayern!

 

Unter diesem Motto stand ein weiterer Antrag, den die BDKJ-Landesversammlung am Wochenende beschlossen hat.

„Jugendpartizipation bedeutet die verantwortliche Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung ihrer Gegenwart und Zukunft. Es ist das aktive und verbindliche Teilhaben, Mitwirken und Mitbestimmen von jungen Menschen an Planungen, Entscheidungen und deren Verwirklichung, soweit das eigene Leben und das der Gemeinschaft betroffen ist. Wir sehen vielfältige Möglichkeiten, diese Beteiligung von Jugendlichen in Bayern zu stärken und weiterzuentwickeln.“ Diese Sätze leiten in den Antrag ein, der inhaltlich qualifiziert Forderungen aufstellt und damit aufzeigt, wie Jugendpartizipation und politische Bildung sich weiterentwickeln müssen.

 

Männer nach vorne!

 

Nach Ansicht der BDKJ-Landesmännerkonferenz ist es dringend erforderlich den Männeranteil an bayerischen Kindertagesstätten deutlich zu erhöhen. Der verabschiedete Antrag fordert die Rahmenbedingungen für den Beruf des Erziehers attraktiver zu gestalten,

um die EU-Richtlinie von 20% männlicher Fachkräfte in Kitas zu erfüllen.

„Wir haben in Bayern nur eine Quote von rund 1,5% in Kitas, das ist alarmierend wenig. Männer finden als Rollenvorbilder für Jungen und Mädchen bei der Betreuung so gut wie gar nicht statt“ zeigt sich Simon Müller-Pein, BDKJ-Landesvorsitzender, enttäuscht.

Durch den Mangel an greifbaren Männern werden vor allem Jungen mit widersprüchlichen und unerreichbaren Rollenvorbildern gerade in den Medien konfrontiert. Fortsetzung findet dieses Fehlen dann häufig in den Grundschulen. Doch gerade das männliche Vorbild ist bedeutsam für die Entwicklung, nicht nur für die der Jungen. Auch Mädchen profitieren davon und durch die Begegnung mit männlichem Fachpersonal können widersprüchliche Männerbilder aufgelöst und Rollenklischees aufgebrochen werden.

Die Delegierten der Landesmännerkonferenz fordern daher umgehend bessere und attraktivere Rahmenbedingungen für den Beruf des Erziehers.

Zwei Punkte spielen dabei eine zentrale Rolle. Zum einen muss das Gehalt auf ein zeitgemäßes Niveau erhöht werden. Hierbei soll eine mit LehrerInnen vergleichbare Entlohnung erreicht werden. Zum anderen wird die männer- und jugendgerechte Gestaltung der Ausbildungsinhalte gefordert, um eine besser pädagogische Arbeit mit Jungen zu ermöglichen.

„Die von uns erarbeiteten Forderungen stellen eine Verbesserung nicht nur für männliche, sondern auch für die weiblichen Fachkräfte dar. Darüber hinaus profitieren Jungen und Mädchen in den Kitas in gleichem Maße von den erwünschten Veränderungen“ fasst Simon Müller-Pein zusammen.

Der neue BDKJ-Landesvorstand!

während der BDKJ-Landesversammlung

Die BDKJ-Landesmännerkonferenz 2012 bekam zum Auftakt einen Vortrag von Gregor Prüfer (Magister Pädagoge und Dipl. Sozialpädagoge) zum Thema "Männerbild"

Die BDKJ-Landesfrauenkonferenz 2012 arbeitet intensiv zu mädchen- und frauenpolitischen Themen.